Walga Health Center und Tsigereda: Zwei Projekte in Äthiopien
In Äthiopien, einem Land voller kultureller Vielfalt und historischer Bedeutung, sind Gesundheit und soziale Unterstützung für viele Menschen eine tägliche Herausforderung. Zwei bemerkenswerte Projekte, das Walga Health Center und das Tsigereda-Schutzhaus, stehen für Hoffnung und nachhaltige Hilfe.
Walga Health Center: Gesundheitsversorgung für Tausende
Seit seiner Gründung im Jahr 1986 ist das Walga Health Center eine unverzichtbare Einrichtung für die medizinische Grundversorgung in einer ländlichen Region Äthiopiens, etwa 180 Kilometer südwestlich von Addis Abeba. Es wurde ins Leben gerufen, um den Gesundheitsbedarf von über 27.000 Menschen in sieben Dörfern zu decken. Heute bietet es auch spezialisierte Behandlungen für komplexere Erkrankungen wie AIDS-Folgeerkrankungen und Pneumonie für ein erweitertes Einzugsgebiet von 100.000 Menschen.
Besonders beeindruckend ist die Geburtsklinik des Zentrums. Mit einem engagierten Team von acht Hebammen werden jährlich etwa 700 Geburten betreut, oft unter herausfordernden Bedingungen. Zudem hat die Einrichtung durch den Bau von 66 Wasserstationen die Trinkwasserversorgung für die Region fast vollständig gesichert.
Im Jahr 2023 verzeichnete das Zentrum mit 38.800 Patienten einen neuen Rekord. Neben alltäglichen Gesundheitsproblemen sind Ausbrüche von Malaria, Masern und Cholera grosse Herausforderungen, denen das Team mit unermüdlichem Einsatz begegnet. Finanziert wird das Projekt durch eine Kombination aus Eigenmitteln der Mission am Nil und Spenden, etwa durch die Stiftung SDW.
Tsigereda: Ein sicherer Ort für junge Frauen
Im Jahr 2018 wurde das Tsigereda-Schutzhaus auf dem Gelände des Walga Health Centers eröffnet. Es bietet jungen Frauen bis 25 Jahren, die ungeplant schwanger wurden und oft von ihren Familien verstossen werden, Schutz und Perspektiven. Die Frauen bleiben während ihrer Schwangerschaft und bis zu sieben Monate nach der Geburt im Haus, wo sie grundlegende Fähigkeiten erlernen und auf ein unabhängiges Leben vorbereitet werden.
Das Projekt umfasst auch Bildungsprogramme, die sich an Mädchen in der Region richten. Aufklärungsarbeit zu Verhütung und Selbstbewusstsein sowie Ferienprogramme schaffen ein Bewusstsein für Eigenverantwortung und stärken die Gemeinschaft. Viele Frauen, die das Schutzhaus durchlaufen haben, konnten erfolgreich in ihre Familien oder in die Ausbildung zurückkehren – Geschichten wie die von Mariam und Zahari sind Zeugnisse dieser Erfolge.
Gemeinsam Zukunft schaffen
Beide Projekte verdeutlichen, wie gezielte Unterstützung das Leben vieler Menschen nachhaltig verändern kann. Sie stehen nicht nur für medizinische Versorgung und soziale Hilfe, sondern auch für Hoffnung und die Möglichkeit, eine bessere Zukunft zu gestalten.
Die beeindruckenden Leistungen des Walga Health Centers und des Tsigereda-Schutzhauses wären ohne die Unterstützung von Spendern und Organisationen wie der Stiftung SDW nicht möglich. Diese Projekte zeigen, wie wichtig es ist, Hilfe dort zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird – und wie stark die Wirkung sein kann, wenn Menschen zusammenarbeiten.